Kapitel 57

Es herrschte hektisches Kommen und Gehen im Cedec und die Sicherheitsoffiziere hatten alle Hände voll zu tun, die Außenweltler zu beruhigen. Es war unglaublich laut, ein Gequake und Gekrächze ohnegleichen, der reinste Hexenkessel. Wie ruhig waren dagegen die Domorai, mehr als ein sanftes Wispern war von ihnen selten zu hören. Selbst die Actalisander, die Marianna schon recht laut vorkamen, waren leise im Vergleich zu diesem Geschrei. Alle paar Sekunden traten Außenweltler in Begleitung eines schwarz gekleideten Domorai aus dem Flimmerkreis eines Oripan. Eine Gestalt sah absonderlicher aus als die andere und Marianna sah sich staunend um. Schließlich entdeckte sie eine Gruppe von Wesen, die Ähnlichkeit mit Dinosauriern hatten, im Schutz ihrer massigen Leiber sollte es gelingen, unentdeckt den Oripan zu aktivieren.
Mariannas Herz schlug aufgeregt, und wie es schien überlaut, doch niemand nahm Notiz von ihr. Langsam, den Blick abwesend in die Ferne gerichtet, schob sie die Hand unter den weiten Ärmel des Vandai und strich mit dem Zeigefinger halbkreisförmig über das Sensorfeld. Der Oripan sprang auf, sie trat ein, drehte sich, machte einen Seitwärtsschritt und war wieder draußen. Irín hatte sich offensichtlich nicht verrechnet und offensichtlich war der Aufenthalt im Oripan dramatisch kürzer als üblicherweise, denn der Übelkeit erregende Schwindel, der diese Fortbewegungsart für sie sonst so unangenehm machte, quälte sie diesmal nicht. Wenigstens etwas, dachte sie erleichtert, vor allem, wenn ich das noch öfter machen muss.

Marianna war in einen Flur gelangt, schwach beleuchtet, ohne Fenster, wenige Türen, neben jeder Tür eine Müllschlucker. Die Domorai waren eindeutig sehr ordentliche Leute, lachte Marianna in Gedanken. Sie zog den Vandai-Mantel aus und versenkte ihn unverzüglich in einem von ihnen. Dann setzte sie die Haube auf, zog sie tief in die Stirn und aktivierte den Navigator. Der Zielpunkt war eingegeben, leuchtete schwach, je näher sie war, desto heller würde das Ziel leuchten. Also machte sie sich auf den Weg. Sie folgte dem Gang bis sie zu einer Kreuzung kam, in dessen Mitte sich ein Oripecter befand, eine Art Aufzug, den sie noch nie gerne benutzt hatte. Sie würde die Treppen benutzen, diese wurden von den Domorai nur ungern genutzt. Da war sie vor Entdeckung sicherer.
Der Navigator hatte nun seinen Standort lokalisiert und zeigte außer dem Zielpunkt zwei wellförmige Linien, eine grün, die andere blau. Marianna verglich die Linien und Markierungen an Wand und Fußboden, bog mehrmals ab und ging dann wieder zurück und war dann sicher, dass sie das Navigationssystem begriffen hatte. Sie war nun auch sicher, wie geplant im Ventréen-Zentrum angelangt zu sein. Nun galt es – nur noch – den richtigen Turm finden.
Als sie drei oder vier Stockwerke hochgestiegen war, musste sie zum ersten Mal in den Oripan flüchten. Der Sprung brachte sie fast wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurück. Der folgende Sprung brachte sie in einen anderen Turm. Sie stieg bestimmt zehn Stockwerke hinab und gelangte zu einer Brücke, die sie zu einer Durchgangsebene führte, einer mehrschichtigen Straßenkreuzung nicht unähnlich, nur filigraner, fast wie ein Spinnennetz, doch vielgestaltiger bei alledem. Die Durchgangsebene war sehr belebt, und so nutzte sie den Oripan erneut, landete jedoch nahe ihrem Ausgangspunkt. Sie machte sich wieder auf den Weg, gelangte wieder zu einer Durchgangsebene, sie war sich nicht sicher, vermutete aber, dass es dieselbe war und aktivierte den Oripan erneut. Und wurde wieder zurückgeworfen zum Ausgangspunkt. Schlagartig wurde ihr klar, dass sie so nicht weiterkommen würde. Das energetische Feld der Durchgangsebene führte offensichtlich dazu, dass sie sich mehr oder weniger im Kreis bewegte. Hier kam sie mit dem Oripan nicht weiter. Bestimmt würde auch schnell auffallen, dass etwas nicht mit ihr stimmte, denn auf diesem Kreuzungspunkt gingen die sogar die Domorai ein relativ großes Stück zu Fuß. Sie bemühte sich, Verhalten und Schrittgeschwindigkeit zu imitieren und gelangte unbehelligt zum nächsten Treppenhaus. Vermutlich ging in dieser Zeit jeder irgendwelchen geheimen Aufgaben nach und hatte keine Zeit für Neugier. Schließlich erreichte sie die oberste Ebene; zumindest glaubte sie das, denn die Treppe endete hier. Keuchend lehnte sie sich an die Wand und wartete, bis sich ihre Atmung sich wieder beruhigte. Es war ein langer Aufstieg gewesen und sie glaubte, ihr Ziel fast erreicht zu haben. Bis zum Yyaný-Da konnte es nicht mehr weit sein. Als ihr ein vereinzelter Domorai in einem schwarzen Vandix begegnete, sprang sie sofort weg und gelangte sie auf eine Seitenebene desselben Stockwerks, leider ohne direkte Verbindung. Sie aktivierte den Oripan und gelangte in ein weiteres Treppenhaus, einige Etagen höher. Das Ziel fast vor Augen, zumindest der Navigator blinkte deutlich, musste sie noch zweimal Patrouillen ausweichen und den Oripan aktivieren. Auf diese Weise wurde sie noch zweimal zurückgeworfen. Das erinnerte sie an ein Würfelspiel mit Leitern und Rutschen, das sie als Kind gespielt hatte. So dauerte es noch geraume Zeit, bis sie endlich vor der richtigen Tür stand. Vor Erleichterung hätte sie fast angefangen zu weinen und vor ihren Augen tanzten weiße Schleier.
Mit zitternden Fingern schob sie das Kärtchen in die dafür vorgesehene Öffnung und hielt die Luft an. Nach einer Ewigkeit öffnete sich die Tür und sie ging hinein. Panikartiges Entsetzen überflutete sie, als sie feststellte, dass die Tür offenbar keine Anstalten machte, sich selbsttätig zu schließen. Mit immer noch zitternden Fingern zog sie das Kärtchen aus dem Schlitz und leise zischend glitt die Tür langsam zu. Viel zu langsam! Gerade bog eine Patrouille um die Ecke. Hektisch drehte sie sich einmal um die eigene Achse. Hier drin gab es keine Möglichkeit, sich zu verstecken. Den Zeigefinger am Fendaca stand sie da, bereit sofort in den Oripan zu flüchten, und zitterte am ganzen Leib. Donnerschlägen gleich hallten ihr Iríns Worte durch den Kopf: Wenn sie dich erwischen, wird etwas Schreckliches mit dir geschehen! Es gab ein eigenartig schmatzendes Geräusch, als die Tür endlich einrastete. Erst eine ganze Zeit später sickerte es allmählich in ihr Bewusstsein, dass sie in Sicherheit war. Wenn die Patrouille sie gesehen hätte, wäre sie längst da.

Der Raum war quadratisch, groß und leer. Erhellt wurde er durch silberweißes Licht, jedoch sah sie keine erkennbare Lichtquelle. Die einzige Tür war die Tür nach draußen. Unschlüssig drehte sich hin und her, umrundete den Raum einmal, strich dabei mit den Fingern an den Wänden entlang, auf der Suche nach einer Geheimtür. Kurz davor, wieder in Panik auszubrechen, betrachtete sie nachdenklich die kleine Karte. War das hier vielleicht ein Fandai? Sollte sie es wagen? Sie steckte die Karte in den Schlitz, wobei ihre Hände vermutlich noch mehr zitterten als vorhin. Was, wenn auf der anderen Seite die Patrouille wartete? Doch hier konnte sie nicht bleiben, dieser Raum würde sie früher oder später verrückt machen. Sie fühlte leichten Schwindel und ein wenig übel wurde ihr auch, und dann glitt die Tür wieder zur Seite.
Der nächste Raum war ebenfalls quadratisch, jedoch möbliert. Genau in der Mitte schwebte ein blaues Schneckenhaus. Sie setzte sich in den Stuhl, der bequemer war als er aussah, lehnte sich zurück, gähnte und schlief ein.

Sie wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte, als sie von einer Kammerzofe geweckt wurde und nahm dankbar die Tasse mit heißem Tee. Die Kammerzofe war jung und schweigsam, doch tat sie ihren Dienst mit Geschick und bald war sie angekleidet und frisiert. Als letztes streifte ihr das Mädchen bis fast unter die Achseln reichende Handschuhe über und führte sie dann vor den Spiegel. Sie trug einen weiten Rock, aufgebauscht durch eine waghalsige Drahtkonstruktion, mit Rosen und Rüschenschleifen bedeckt, der sich in weitem Bogen vom eng geschnittenen und tief dekolletierten Oberteil abwölbte. Auf dem Kopf trug sie eine weiße hohe Perücke, ebenfalls mit Rosen und Rüschenschleifen gespickt. Sie musste den Kopf sehr ruhig halten, wenn sie nicht das Gleichgewicht verlieren wollte. Ihr Das Gesicht war aufwendig geschminkt und sie hatte Mühe, sich zu erkennen. Sie zupfte hier und zupfte da und wollte fast nicht glauben, dass das nur ein Traum sein sollte. Alles fühlte sich so echt an. Sie lächelte ihrem Spiegelbild zu, vorausgesetzt, es handelte sich um einen Spiegel und nicht um einen überdimensionalen Bildschirm.
Ohne dass sie etwas dazu beigetragen hätte, glitt eine Wand zu Seite, leise Musik war zu hören, mal lauter, mal leiser. Sie folgte den wundervollen Tönen und gelangte zu einem großen Festsaal. Dort wurde getanzt, langsam und bedächtig, passend zur prächtigen Kleidung. Der Raum hätte von fröhlichem Stimmengewirr erfüllt sein sollen, aber die Paar drehten sich schweigsam im Kreis.

"Warum bin ich hier? Wie komme ich hierher?" fragte sie leise.
"Es ist Krieg!" antwortete er, flüsternd wie sie.
Er benutzte keine Worte so wie sie und doch hatte sie ihn immer verstanden, ohne wirklich zu verstehen. Es ist Krieg, hatte er geantwortet. Als ob dies ausreichte, ihre Anwesenheit auf einem anderen Planeten zu erklären.
"Bald ziehe ich in die Schlacht. Doch nun lass uns fröhlich sein und feiern. Es ist eine gute Zeit. Es ist die Zeit vor der Schlacht."
Er küsste sie und alles andere wurde unwichtig. Sie waren zusammen und nichts weiter zählte.

Marianna erwachte. Sie blinzelte, um das Wabern vor ihren Augen zu vertreiben. Sie war allein, da war sie sich sicher: Allein, ohne Ballkleid, ohne ihn. Fröstelnd rieb sie sich die Arme und hüpfte ein wenig auf und ab. Nicht dass es hier kalt gewesen wäre, ganz im Gegenteil, es war angenehm temperiert. Doch sie musste sich an der Wand abstützen, denn in ihrem Kopf drehte sich alles. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich soweit beruhigt hatte, dass sie freihändig stehen und sich wieder auf ihre Wahrnehmung verlassen konnte. Die unzähligen Sprünge durch den Oripan waren offensichtlich nicht folgenlos geblieben; das war es, was diese realistische Traumerinnerung heraufbeschworen. Sie runzelte die Stirn. Oder hatte das alles wirklich stattgefunden, die Sache mit Mink und der Rokoko-Ball? Sie erinnerte sich nicht mehr, wusste nur, dass sie nicht hierher gehörte. Sie war eine Fremde, illegal zu allem Überfluss. Und sie sollte hier auf Irín warten. Irín würde sie zurückbringen. Zurückbringen wohin? Irín würde wissen, wohin. Marianna taumelte und poltere mit einem lauten Krachen gegen die Tür.

Er legte seine flache Hand auf das Sensorfeld einer Fendabonic-Einheit. Das Feld begann zu flimmern wie eine Wasseroberfläche, auf der sich Sonnenschnipsel spiegelten, und schob sich an seinen Fingern ein wenig hoch, gleichzeitig schob er seine Finger tiefer hinein, bis seine Hand fast zur Hälfte im Sensorfeld verschwunden war. Dann zog er sie mit einem Ruck wieder heraus.
"Was machst du?" fragte sie entsetzt.
"Nahrung" erwiderte er. "Ich kann jederzeit herstellen, was ich brauche. Es ist ganz einfach. Du kannst das aber nicht verstehen ..." Wehmütig sah er sie an und wurde sich bewusst, dass sie nicht für immer bei ihm bleiben konnte "... und du wirst es niemals begreifen. Das System ist ein Teil von uns, wir sind ein Teil vom System. Es so selbstverständlich wie für euch das Essen. Es ist etwas, das ihr tut, ohne darüber nachzudenken. Allerdings finden das die meisten von ziemlich ekelhaft. Wir trinken zwar zuweilen ein Schlückchen, wie ihr so schön sagt, aber unsere Art der Nährstoffzufuhr ist doch weitaus ästhetischer. Dennoch sind wir in der Lage, Nahrungsmittel herzustellen, die den Hunger einer Außenweltlerin stillen können." Sie nickte langsam, fast begreifend, als er ihr eine Orange auf der geöffneten Hand präsentierte. "Das ist etwas", sagte er leise lächelnd, während er ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte, "was wir ebenfalls miteinander teilen können." Er halbierte die Orange. Die eine Hälfte presste er aus und ließ den Saft in ein Glas rinnen, die andere Hälfte gab er ihr. Er trank ihr zu und nickte auffordernd. Sie sah ihn zuerst zweifelnd an und biss dann mit einigem Argwohn ein Stück ab. Und es war phantastisch: Die Orange schmeckte genauso, wie Orangen zu schmecken hatten! Wenn nicht sogar besser. Sie aß alles auf und verbot sich jeden Gedanken daran, dass bis vor ein paar Minuten diese Orange nicht existiert hatte, dass sie nicht an einem Baum gewachsen, sondern mittels eines komplizierten, hochtechnologischen Verfahrens produziert worden war. Sie zuckte mit den Schultern. Letztendlich war es nur eine Merkwürdigkeit unter vielen. Es lohnte sich nicht, darüber nachzudenken; sie würde es, wie er richtig festgestellt hatte, doch niemals verstehen. So schnell wie sie gekommen waren, verschwanden diese Gedanken auch wieder und machten ihr den Kopf frei für das wirklich Wichtige in dieser Zeit! Sie sah ihn an und ließ es zu, dass eine Woge unbändiger Lust sie überrollte. Dass diese Lust möglicherweise genauso synthetisch war wie die Orange, interessierte sie in diesem Augenblick überhaupt nicht. Als sie sich den klebrigen Orangensaft von den Fingern lecken wollte, kam er ihr zuvor.

Marianna erwachte und war allein. Es war Krieg. Mink war fort. Irín war fort. Fraglich, ob sie die beiden jemals wiedersehen würde. Die Ungeheuerlichkeit dieses Gedankens brachte Marianna an den Rand einer Ohnmacht. Sie holte tief Luft, zählte ihre Atemzüge rückwärts und vorwärts - und tatsächlich, es half. Sie kam wieder zu sich, verdrängte die panische Angst und jeden Gedanken an ihre Vergangenheit und beschäftigte sich mit dem, was die Gegenwart für sie bereithielt. Mit dieser Gegenwart, die in ihrer Vergangenheit eine Art Zukunft sein mochte. Sie konnte nicht lachen bei diesem verrückten Gedanken und schob ihn rigoros beiseite. Es hatte ja doch keinen Zweck.
Sie ging in die Hocke, setzte sich behutsam auf den Boden und lehnte sich an die Wand. Behutsam legte sie die Fingerkuppe auf das Fendaca-Senosorfeld an ihrem Handgelenk und ließ den Finger ein wenig hineinsinken. Es bedurfte immer einer gewissen Überwindung, dies zu tun, denn der Anblick des in das Feld getauchten Fingers war grausig. Es kribbelte ein wenig, zuerst im Arm und dann im Kopf und dann wurde ihr übel. Der Eintritt war nie besonders schön. Nur jetzt den Kopf nicht bewegen! Sie hatte schon einmal erlebt, wie bei einer unbedachten Bewegung ihre gesamte Struktur verrutscht war; es hatte eine Ewigkeit gedauert, bis sie sich davon erholt hatte. Sie atmete noch dreimal tief ein, dann hatte sie sich soweit angepasst, dass sie sich dem Datenfluss öffnen konnte. Erst tröpfelnd, dann wie ein Wasserfall, strömte die Information direkt in ihr Gehirn, schwappte ein wenig hin und her, bis alles zur Ruhe kam und sich am richtigen Ort befand.
Dann verstand sie. Dann erinnerte sie sich. Und dann verstand sie, warum sie sich nicht erinnerte:
Bei der Abreise von Domoran wurden die Erinnerungen die außerweltlichen Besucher großzügig gelöscht. Natürlich gab es hierbei Unterschiede und Abstufungen des Löschgrades, so wurden einfache Touristen anders behandelt wie Botschafter oder Händler. Wobei es sich bei der Prozedur nicht um eine echte Löschung handelte, es war mehr ein Verschachteln und Verschlüsseln nach einem bestimmten System. Damit wurde sichergestellt, dass das Wissen um Domoran geheim blieb, aber auch, dass Dinge, die für einen weiteren Aufenthalt auf Domoran wichtig waren, erhalten blieben. Und wieso, fragte sich Marianna folgerichtig, sollte jemand nach Domoran reisen wollen, wenn er noch nicht einmal wusste, dass es das gab? Die Antwort kam prompt: Die Domorai verfügten über ein weit gestreutes interplanetares Botschafternetz, über das Besucher rekrutiert wurden. Die Domorai hatten gern Besuch und erfreuten sich sehr an den Außenweltlern und wie diese auf ihre Welt reagierten und wie sie damit zurechtkamen. Tourismus einmal andersrum, dachte Marianna, bevor ihr gewahr wurde, was das bedeutete. Sie war schon hiergewesen, mehrmals, aber sie erinnerte sich nicht daran wie oft und auch nicht daran, was sie erlebt hatte. Vermutlich war der Schlüssel dafür nicht im Datensatz vorhanden. Oder Irín hatte ihn absichtlich weggelassen. Aber es war eindeutig eine Erklärung für die seltsam anmutenden Träume, die sie gelegentlich geträumt hatte.
Ganz offensichtlich waren die Domorai in der Lage, in den Gehirnen ihrer Besucher nach Gutdünken einzelne Areale an- oder abschalten zu können. Und wenn sie wieder abreiste, würde sie wieder alles vergessen. Es war ein Ding der Unmöglichkeit und alles in ihr sträubte sich dagegen. So etwas dürfte es nicht geben. So etwas müsste verboten sein. Kein Wunder, dass die Domorai ihre Existenz geheim hielten. Ein Volk mit diesen Fähigkeiten würde von allen doch sofort als Bedrohung aufgefasst. Und vielleicht waren sie das ja auch, wer konnte das schon wissen, wenn Erinnerungen derartig manipuliert werden konnten. Was machten sie, wenn ihnen dabei ein Fehler unterlief, wenn wirklich alles, und nicht nur die Erinnerung an Domoran gelöscht würde? Bei dieser Überlegung trat ihr der Angstschweiß auf die Stirn. Es war eine entsetzliche Vorstellung und führte zu der wichtigsten aller Fragen. Bin ich echt oder künstlich und was macht den Unterschied? Ihren Körper spürte sie wie gewohnt, aber konnte sie darauf vertrauen? Ihre Gedanken schienen ihr auch vertraut, aber wie sicher war das? Es könnte durchaus alles ein sehr komplexer Traum sein. Schon als Kind hatte sie eine lebhafte Traumwelt gehabt. Traum hin oder her, am Ende ist alles weg, so oder so. Sie würde an ihrem Ausgangspunkt abgesetzt, zeitlich wie räumlich, würde ihr irdisches Leben weiterleben als wäre nichts geschehen. Und wohl niemand, nicht einmal sie selbst, würde bemerken, dass sie überhaupt fort gewesen war.
Schließlich gewann Mariannas praktisch orientierte Veranlagung die Oberhand, und sie schob rigoros die unsinnigen Grübeleien zur Seite. Sie durchsuchte die unzähligen Taschen des Vandix. Ihr Magen knurrte schon eine ganze Weile. Irín hatte auch hier vorgesorgt. Sie fand ein Päckchen mit Nahrungsgranulat und schluckte eine Handvoll. Ein Genuss war es nicht, aber sowohl Durst als auch Hunger wurden gestillt. Also entspannte sie sich, verband sich erneut mit dem Sensorfeld und tauchte ein in den vorbereiteten Datenfluss, denn sicher waren noch Dinge zu wissen, die jenseits der celebralen Verschlüsselungstechnik wichtig war.

Iríns Stimme stellte den Datenfluss ab, was Marianna heftigen Kopfschmerz und einen Übelkeitsanfall bescherte. Als es ihr wieder gutging, dauerte keine Minute, erkannte sie, dass Irín nicht persönlich, sondern lediglich via Biltec-Übertragung anwesend war. Ein Biltec war eine Art Hologramm, das jedoch kaum einen Unterschied machte zwischen der echten und der holographierten Person. Doch dieses war anders. Iríns Gesicht schwamm auf verzerrte Weise durch die Luft, und ein statisches Knistern lag in der Luft. Irín hatte offensichtlich Probleme, eine ordnungsgemäße Übertragung zustande zu bringen. Was hatte das zu bedeuten? Eine Warnung? Hektisch ließ Marianna ihre Blicke zur Tür springen, insgeheim damit rechnend, dass jeden Moment die Patrouille hereinkommen würde.
"Du musst mir helfen!" hörte sie schließlich Irín, leise, aber deutlich, und es war keine Bitte. "Ich muss das Kampfsystem unverzüglich abschalten. Es ist alles eine Lüge! Es gibt keinen Angriff! Wir werden alle sterben, völlig sinnlos, völlig umsonst! Du musst mir helfen! Du musst!"
"Was?" fragte Marianna entgeistert, die sich sicher war, ein wenig Hysterie herausgehorcht zu haben. Irín und hysterisch!
"Keine Zeit für Erklärungen! Hör gut zu: Du musst mir helfen!" wiederholte Irín eindringlich. "Du musst!" Sie duldete keinen Widerspruch.
"Ja, wenn ich kann“, antwortet Marianna und nickte ergeben. „Aber was kann ich denn machen? Hier? Es gibt hier nichts, das weißt du besser als ich, und raus kann ich auch nicht." Marianna war zu allem bereit, war aber ganz sicher rein gar nichts beitragen zu können. Es war lächerlich. Ausgerechnet sie, die nicht einmal einen Bruchteil dessen verstand, was hier vor sich ging.
"Still, hör zu, ich weiß nicht, wie lange ich die Verbindung halten kann, der Weg ist ungewöhnlich und nicht sehr stabil. Die gute Nachricht ist aber, dass du genau am richtigen Ort bist, um zu helfen. Hier sind gibt es besondere Atrac-Komponenten, was nicht allgemein bekannt ist. Aber ich kann mich nicht einwählen, sie sind gesichert durch ein mechanisches Hindernis. Du musst die Sperre finden und entfernen, und zwar sofort. Eine andere Möglichkeit um auf das Atrac zuzugreifen, gibt es nicht.
Die eindringlichen Worte, befehlend und flehend zugleich, wühlten Marianna auf. Hektisch huschten ihre Blicke umher. Doch was sollte sie tun? Hier gab es nichts, wo sie etwas hätte suchen können. Sie war umgeben von glattem, fugenlosen Material. Sie konnte noch nicht einmal erkennen, woher das Licht kam. Die Tischplatte ging quer durch den Raum und verschmolz ebenso fugenlos mit den Wänden. Unter dem Tisch war nichts zu entdecken. Der Stuhl, zweifellos ein Meisterwerk ergonomischer Baukunst, wies weder Hebel noch Knöpfe auf und schien aus einem Stück gegossen zu sein. Es war frustrierend. Als sie in ihrer Not nach dem blauen Schneckenhaus greifen wollte, flutsche es einfach weg und kehrte nach wenigen Minuten wieder in seine Ausgangsposition zurück. Das war es jedenfalls nicht, sonst hätte Irín etwas darüber gesagt.
"Tu endlich was!" befahl Irín barsch. "Was machst du denn?"
"Nichts!" erwiderte Marianna ebenso barsch. "Keine Ahnung! Es gibt hier nichts, sieh doch selbst. Hier gibt es nichts, wo etwas versteckt sein könnte. Keine Schraube, die ich lösen könnte, keine Geräte, die ich auseinanderbauen könnte.“
"Dort muss mehr verborgen sein, als es zu sehen gibt. Das Yyaný-Da war der Arbeitsraum des Daroc. Er war der beste Techniker, den es auf Domoran jemals gab. Es gibt ganz sicher etwas, auch wenn du es nicht siehst. Du musst es finden! Sonst kannst du nie wieder nach Hause!" Letzteres sollte mehr Ansporn als Drohung sein, aber das verstand Marianna nicht.
Wütend schlug Marianna die geballte Faust auf die Tischplatte. Was bildete sich diese Person eigentlich ein? Sie hatte schließlich nicht gebeten, auf einen fremden Planeten gebracht zu werden. Irín hatte sie entführt, nichts weiter und das alles nur, weil ein gewisser Mink sich mit ihr vergnügen wollte. So sah es doch aus! Und nun war sie mit einem Mal in die inneren Angelegenheiten einer ihr völlig fremden Welt verwickelt. Das war doch die Höhe! Ihre Faust knallte nochmals auf den Tisch. Für sie stand nicht weniger auf dem Spiel als für Irín. Marianna wollte nach Hause, Irín wollte einen Krieg beenden. Sollte dies nicht gelingen, würde sie in diesem Raum verrotten. Als sie das dritte Mal wütend auf den Tisch schlug, glitt unvermittelt die Hälfte der Platte geräuschlos zur Seite und verschwand in der Wand, so als hätte es nie eine Tischplatte gegeben.
Sieh mal einer an, dachte Marianna in einem Anfall von hysterischem Sarkasmus, pure Gewalt hilft, wo die filigrane Technik der Domorai versagt. Überdies war das die beste Sicherung, die man sich denken konnte. Ein Domorai, der wütend auf Tische einschlug, war schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit. Da materialisierte an der Stelle, wo der Tisch gestanden hatte etwas aus dem Nichts heraus. "Ich habe etwas gefunden. Es ist rot, nicht besonders groß und rautenförimig. Könnte es das sein?"
"Sieht es so aus?" fragte Irín. Eine farblose Negativform dessen, was vor ihr lag erschien auf dem Biltec.
"Ja!" Marianna fühlte sich unendlich erleichtert. Ohne nachzudenken, streckte sie die Hand nach dem Ding aus. Kurz bevor sie es berührte, stießen ihre Finger an ein unsichtbares Hindernis und sogleich huschte etwas Grässliches spinnengleich durch ihren Körper. Sie zuckte reflexartig zurück und sprang mit einem Satz vom Stuhl.
"Es geht nicht", teilte sie tonlos mit. "Ich kann es nicht berühren."
"Versuch‘s nochmal, beeil dich, ich habe keine Zeit mehr, du musst es entfernen!" befahl Irín.
Wesentlich zögerlicher als beim ersten Mal streckte Marianna die Hand aus und scheiterte zum zweiten Mal an einem unsichtbaren Hindernis.
Schweißgebadet und vor Schreck zitternd kam sie zu sich. Sie kauerte auf den Boden neben der Tür. Hinter ihr lag ein langer, grauenhafter Alptraum.
"Wie lange war ich weg?" fragte Marianna entsetzt.
"Wie? Weg? Du warst nicht weg! Du hast einen Hüpfer rückwärts gemacht, das war alles. Was treibst du da überhaupt? Nimm dieses verdammte Ding da weg! Nimm es weg oder du wirst hier schmoren bis in alle Ewigkeit!"
"Hör auf! Was glaubst du denn, was ich hier mache? Sportliche Übungen? Das Ding ist gut gesichert, irgendein Schutzmechanismus, der mir grässliche Alpträume beschert, sobald ich ihn berühre. Ich habe keine Ahnung, wie ich es abstellen kann. Las du dir doch was einfallen, anstatt mich zu drängeln. Glaubst du vielleicht, ich will nicht, dass das alles aufhört!" Marianna war wütend. „Was geht mich euer dämlicher Krieg an? Ja, schon klar, solange du im Kampfsystem oder wo auch immer steckst, komm ich hier nicht weg, das hab ich schon verstanden. Aber ich kann das Ding nicht anfassen!“
Marianna streckte nochmals die Hand aus. Millimeter vor dem unsichtbaren Hindernis verharrte sie und brachte es nicht über sich, es noch einmal zu berühren.
"Los, du musst etwas tun. Entferne es!" kreischte Irín, was sie sonst nie tat, doch sie hatte so viel zu verlieren.
"Es geht nicht! Ich kann es nicht anfassen." Marianna war wütend und aufgelöst und den Tränen nahe. "Ich kann es nicht anfassen." Irín und Marianna sahen sich an. Es gab nichts mehr zu sagen.
Rein zufällig nahm Marianna eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahr. Das rote Ding bewegte sich. Automatisch streckte sie ein drittes Mal die Hand danach aus, und noch bevor ihre Fingerspitzen den unsichtbaren Schutzschild berührten, sprang es in ihre Hand. Irín stieß einen triumphierenden Schrei aus. Das Biltec löste sich auf und Marianna war wieder allein. Der Stein fühlte sich warm an in ihrer Hand und ganz gemütlich, weit davon entfernt, Alpträume zu bescheren. Er war flach, rautenförmig, rubinrot mit tanzenden Goldsprenkeln unter der Oberfläche. Hatte Irín bekommen, was sie wollte? Vor allem aber, wie kam das Ding in ihre Hand? Warum war der Schutzmechanismus einfach verschwunden? Sie griff zu der Stelle, wo der Stein gelegen hatte. Im selben Augenblick bohrte sich ein grauenvoller Alptraum in ihren Geist. Ihr Atem ging stoßweise und kalter Schweiß bedeckte ihre Stirn. Nur zögerlich fand sie wieder in die Wirklichkeit zurück. Der unsichtbare Schutz war noch vorhanden, ganz unzweifelhaft. Das rote Ding war offensichtlich von ganz allein in ihre Hand geflogen, einfach so. Das sollte einer verstehen! Ohne darüber nachzudenken steckte sie den Stein in eine Tasche.
Kurz darauf glitt die Tischplatte geräuschlos an den vorherigen Platz zurück. Weder mit den Augen noch mit den Fingerspitzen war etwas zu erkennen, nichts, keine noch so winzige Fuge. Marianna setzte sich auf den Stuhl und wartete. Irgendetwas würde passieren, bald schon. Da war sie sich ganz sicher. Nur um etwas zu tun, kaute sie etwas von dem Nahrungsgranulat. Viel lieber hätte sie jetzt eine geraucht und Kaffee getrunken. Sie stand auf und begann, unruhig hin- und herzulaufen. Es war zum Verrücktwerden. Sie spürte, wie sich eine Panikattacke anschlich. Energisch riss sie sich zusammen und von unsinnigen Überlegungen los, setzte sich mit gekreuzten Beinen auf den Boden, zählte ihren Atem vorwärts und rückwärts und schlief sofort ein.

Marianna erwachte von dem leise zischenden Geräusch, mit welchem domoranische Türen sich zu öffnen pflegen. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und vor Erleichterung hätte sie beinahe laut aufgeschrien, als sie Irín erkannte. Mit einem Satz sprang sie auf. Sie war drauf und dran, ihr um den Hals zu fallen, doch Irín wusste es zu verhindern.
"Es ist noch nicht vorüber," kühlte Irín sie ab. "Ich konnte das fehlerhafte Programm zwar stoppen. Doch ein Fehler zieht unweigerlich andere nach sich. Das Militär hat alle überlebenden Soldaten wegen Hochverrat verurteilt, sie nach CalapIrín geschafft und dem Kelinat überstellt. Mink ist unter ihnen." Er lebt, dachte Marianna und war unglaublich erleichtert. "Ich muss unbedingt auch dort hin. Ich muss dem Kelinat berichten, was vorgefallen ist. Der Kelifer darf nicht durchgeführt werden. Du musst dich jetzt entscheiden. Wenn du zurück willst, ist das jetzt eine gute Gelegenheit. Alles ist in heillosem Aufruhr. Wir werden uns im Hafen frei bewegen können. Doch dadurch verliere ich Zeit, die ich brauche, um nach CalapIrín zu gelangen. Wird der Kelifer durchgeführt, wäre dies das Ende der Domorai. Also, was ist?" Iríns Gesichtsausdruck war zwar unergründlich, doch eine gewisse Abscheu Marianna gegenüber war doch zu bemerken.
"Aber, was ist denn?" Marianna war erschrocken und verwirrt. Hatte sie etwas falsch gemacht? "Selbstverständlich bleibe ich und werde ... wenn ich kann ... irgendwie helfen." Ratlos zuckte sie mit den Achseln.
"Gut! Ein kluger Entschluss. Ich bin froh darüber", antwortete Irín ohne sich überschwänglich darüber zu freuen. "Wie hast du das Atragal geöffnet?"
"Was für ein Atragal? Was ist das denn nun schon wieder?" fragte Marianna verwirrt.
"Das da!" Irín wies respektvoll auf den Tisch, berührte ihn aber nicht. "Das ist ein Atragal!"
"Ganz einfach", sagte Marianna und lächelte ein wenig. "Einfach so!" So wie schon einmal, schlug sie dreimal mit der Faust auf den Tisch.
"Was hast du getan?" Irín war hellauf entsetzt.
"Ich habe getan, was du wolltest, nichts weiter", antwortete Marianna. Sie lächelte verschämt triumphierend, doch als nicht sogleich etwas geschah, fror ihr das Lächeln ein. Was, wenn es diesmal nicht funktionierte, fragte sie sich bang. Dann habe ich mich aber mächtig blamiert! Zu ihrer unendlichen Erleichterung glitt die Platte anstandslos zur Seite und Marianna erlebte einen der wenigen Momente, in denen eine Domorai die Fassung verlor. Marianna lächelte immer noch.
"Nochmal!" forderte Irín nach einer ganzen Weile angestrengten Nachdenkens und deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf die Wand rechts neben sich. Marianna ballte die Faust und schlug zu. Auch diesmal geschah das Wunder und die Wandverkleidung fuhr zur Seite.
"Und hier auch!" Irín wirbelte im Kreis herum und zeigte auf die Wand hinter dem Tisch. "Und hier und hier!"
Es dauerte nicht lange und der Raum sah aus wie ein Computer-Raum. Marianna revidierte diesen Gedanken sofort. Was auf den ersten Blick vertraut schien, war es auf den zweiten keinesfalls.
"Das ist phantastisch", sagte Irín mit leuchtenden Augen und machte eine weitschweifige Handbewegung. "Der Große Daroc war wirklich ein großer Meister, größer noch als allgemein bekannt ist. Wir haben in der Tat richtig Glück gehabt, es ist ein Wunder. Ich habe sogar einen Atrac in das abgeschlossene System von CalapIrín gefunden." Sie entnahm einer Tasche eine schimmernde CD und schob sie in einen Schlitz.
"Was?" fragte Marianna erstaunt. "Ihr benutzt sowas?"
"Natürlich nicht", erläuterte Irín großmütig. "Nur ich benutze sowas. Das Ding ist so antiquiert, dass es vom Schutzimpuls des Systems nicht erkannt wird. Doch darauf kann ich die Datenmenge speichern, die zur Verwaltung eurer gesamten Welt notwendig ist."
"Oh!" erwiderte Marianna. "Und was hast du für Daten abgerufen, dass du sie so verbergen musst?"
"All das was ich brauche, um von meinem Stützpunkt aus einen geschützten Oripan nach CalapIrín zu programmieren."
"Und warum gehen wir nicht gleich von hier los?" fragte Marianna etwas dümmlich.
"Weil wir hier nicht länger bleiben können. Die Aktivierung dieses Atragals hat ungeheuer viel Energie verbraucht; ich musste alles öffnen, ich wusste ja nicht, wo ich was finde ... Es wird gleich eine Kontrolle herkommen, doch sie werden nichts finden." Die Wand- und Tischplatten waren zurückgeglitten und der Raum sah so harmlos aus wie zuvor. "Außerdem müssen wir uns der Kleiderordnung in Calaprín anpassen. Ich habe nichts dergleichen dabei."
"Ich bin dabei!" erwiderte Marianna energisch.
Irín nickte, betätigte ihr Fendaca, nahm Marianna an der Hand und aktivierte ihren Oripan.

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