Kapitel 12

Tante Margarete redete auf Alexanders Mutter ein, ohne sich darum zu kümmern, dass diese keinen der Leute kannte, über die sie so lebhaft berichtete. Schließlich landete sie bei ihrer Finanzberaterin, die schon beim letzten Mal ein Lieblingsthema gewesen war. Alexander sah seiner Mutter an, dass sie kein Wort begriff. Vaters Einkünfte waren nie so gewesen, dass sie deswegen einen Finanzberater gebraucht hätten. Tante Margarete dagegen war eine reiche Frau. Wahrscheinlich hatte Onkel Hugo sie deswegen geheiratet, obwohl sie einiges älter war als er, eine große Hakennase hatte und ziemlich kurzsichtig war. Er konnte sich noch gut an das rauschende Hochzeitsfest erinnern und daran, dass Tante Margarete eine ausgesprochen glückliche Braut gewesen war. Alexander hatte schon damals gemutmaßt, dass Onkel Hugo nur hinter ihrem Geld hergewesen war. Er glaubte allerdings, dass sich Onkel Hugos Erwartungen nicht erfüllt hatten, denn er war sich sicher, dass sie, Heirat hin oder her, ihn nicht an ihr Geld heranließ. Tante Margarete war nicht dumm, auch wenn sie sich mit Onkel Hugo eingelassen hatte. Dass er mit dieser Einschätzung nicht so falsch liegen konnte, bewies der scheele Seitenblick, den ihr Onkel Hugo zuwarf, als sie wortreich über die Transaktionen sprach, die sie mit Hilfe der Finanzberaterin in die Wege geleitet hatte. Onkel Hugo monologisierte derweil über sein neues Auto, die ständig steigenden Benzinpreise und die ständig steigende Mehrwertsteuer. Ausgesprochen hitzig wurde er, als er auf die immerwährenden Schikanen des Gesundheits- und Gewerbeaufsichtsamtes zu sprechen kam. Er betrieb einen Nachtclub, oder eine Discothek, irgendetwas in der Art. Alexander wusste es nicht genau, war sich aber sicher, dass es sich um ein eher zwielichtiges Etablissement handeln musste.
Das hatte er haarscharf aus Tante Margaretes Reaktion geschlossen; sie war einfach gegangen, als Onkel Hugo davon gesprochen hatte, ihn einmal dorthin mitnehmen zu wollen.

Alexander verstand nicht, warum seine Mutter nach wie vor allergrößten Wert auf seine Anwesenheit bei dieser Familienzusammenkunft legte, die kurz nach der Hochzeit von den beiden eingeführt worden waren. Vorher hatte er seinen Onkel alle Jubeljahre einmal gesehen, was jedoch mehr als genug war, denn er hatte ihn noch leiden können. Anfangs hatte er diese Abendveranstaltungen zugegebenermaßen recht spannend gefunden, vor allem deshalb, weil Tante Margarete einen Hauch der großen weiten Welt in sein Elternhaus getragen hatte. Er hatte sie bewundert, nicht zuletzt deshalb, weil sie viel in exotischen Ländern herumreiste und, zumindest in der ersten Zeit, in ausgefallenen Abendkleidern erschienen war, was er im Nachhinein jedoch ziemlich geschmacklos fand. Mittlerweile hatte sie ihren glamourösen Schimmer verloren: sie trug jetzt nur noch langweilige Kostüme und auf Reisen ging sie wegen ihrer angegriffenen Gesundheit nicht mehr. Alexander konnte diesen Veranstaltungen schon eine ganze Weile nichts mehr abgewinnen. Für ihn völlig unverständlich, genossen seine Eltern diese Besuche mit ungebrochener Begeisterung. Vielleicht lag es einfach nur daran, dass dies, von ganz wenigen Theaterbesuchen abgesehen, das einzige Abendvergnügen war, das sie sich gönnten. Außer Klaus und seiner Familie kam nie jemand zu Besuch, und die kamen auch nur an Weihnachten.
Alexanders Überlegungen wurden unterbrochen, als Onkel Hugo die Stimme erhob und prahlend verkündete, dass er anlässlich einer exklusiven Wohltätigkeitsveranstaltung einen Wochenendtrip für zwei Personen in ein echtes Vampir-Schloss gewonnen hatte. Veranstalter war Giesbert vom Steingarten, ein, wie Alexander einmal in einer Zeitschrift gelesen hatte, stinkreicher Filmproduzent, der schlagzeilensüchtig war und sich gern das Mäntelchen des barmherzigen Wohltäters umhängte. An Tante Margaretes Gesichtsausdruck war überdeutlich zu sehen, dass sie nichts davon gewusst hatte, weder von der Veranstaltung und schon gar nichts von einem Hauptgewinn.
"Ho, ho, ho! Den Vampiren werd' ich's schon zeigen ..." Onkel Hugo schlug sich mit beiden Händen kräftig auf die feisten Oberschenkel. "Mich saugen die nicht aus!"
Alexander, der genug gehört hatte, schaltete wieder ab, widmete sich bedächtig dem Essen und dachte an nichts Bestimmtes. Als sein Name fiel, schreckte er auf. Seine Mutter berichtete Tante Margarete reichlich aufgebracht von seinem nächtlichen Ausbleiben. Diese sah ihn streng über den Rand ihrer dicken Hornbrille an und schnalzte missbilligend. Die beiden Männer dagegen zwinkerten sich bedeutungsvoll zu und boxten sich unauffällig in die Rippen, wofür sie prompt böse Blicke ernteten. Abwechselnd wurde er blass und rot und wand sich verlegen unter dem amüsiert verständnisvollen Gesichtsausdruck, mit dem sowohl der Onkel als auch der Vater ihn bedachten. Er wäre am liebsten im Erdboden versunken oder wenigstens aufgestanden und gegangen. Aber das hätte ihnen garantiert verraten, dass etwas geschehen sein musste, das er vor ihnen verbergen wollte. Er versuchte, ein unverfängliches Gesicht aufzusetzen und sah betont gleichmütig in die Runde. Doch gegen Tante Margarete kam er damit nicht an. Sie traktierte ihn mit allerlei Fragen, die er kurz angebunden beantwortete, was ihm einen tadelnden Blick seiner Mutter einbrachte. Seinen Onkel schien die ganze Sache außergewöhnlich zu amüsieren, denn er schlug sich in übertriebenen Heiterkeitsanfällen mehrmals kräftig auf die Schenkel.

Nach dem Essen räumten die Frauen den Tisch ab und verschwanden danach eine Weile im Bügelzimmer. Das taten sie immer. Die Männer gingen zum Rauchen auf die Veranda. Das taten sie immer. Alexander blieb am Tisch sitzen und wartete auf ihr Zurückkommen. Das tat er fast immer. Wahrscheinlich gab Onkel Hugo mal wieder einen seiner gemeinen Herrenwitze zum Besten, denn er hörte ihn laut und unflätig lachen. Als sie wieder hereinkamen, genehmigten sie sich einen Weinbrand und nötigten ihn zum Mittrinken. Alexander ließ sich, warum auch immer, dazu überreden. Er trank sonst nicht. Er hatte nicht einmal etwas dagegen, dass ihm Onkel Hugo nachschenkte.
"Na! Mein Jungchen! Wo warst Du denn heute Nacht?" Onkel Hugo grinste anzüglich. "MIR! kannst Du das doch erzählen ... so von Mann zu Mann ..." (Ja, ja, dachte Alexander, ausgerechnet Dir werde ich was erzählen ...) "Hat es sich denn wenigstens gelohnt?" Onkel Hugo hatte eine rege Phantasie und sein Schmerbauch wippte, als er wieder sein unflätiges Lachen ertönen ließ, während er sich schon wieder dröhnend auf die Schenkel haute.
"Ach, Hugo, lass doch den Jungen. Er wird schon wissen, was er tut", griff der Vater ein. "Aber Du hättest anrufen müssen. Du hättest Dir doch denken können, dass Mutter vor Sorge kein Auge zutut. Dass mir das ja nicht wieder vorkommt!" sagte er betont streng, doch war ihm genau anzusehen, dass er es nur sagte, um seinen väterlichen Pflichten Genüge zu tun. Er wusste wesentlich besser als seine Frau, dass Alexander längst erwachsen war. Doch wie so vieles in seinem Leben, verdrängte er jeden Gedanken daran, genauso wie die Frage, wer Alexander eigentlich war und was er in der vergangenen Nacht gemacht hatte. Es war besser so, für ihn, für alle.
Onkel Hugo wechselte das Thema und fing an, wieder einmal weitschweifig eine seiner sogenannten Jugendsünden zum Besten zu geben. Alexander glaubte nicht ein Wort, wobei es ihm im Grunde genommen herzlich egal war. Er kniff die Lippen zusammen, um nicht loszulachen. Ausgerechnet dieser dämliche Dickwanst machte einen auf Casanova ... Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er jemals anders ausgesehen hatte oder netter gewesen war als heute.
Angeregt durch diese absurde Gesichte, wanderten Alexanders Gedanken ebenfalls zurück in die Vergangenheit und hielten an, als sie auf diese gewisse Sache stießen. Er hatte schon lange nicht mehr daran denken müssen; warum gerade jetzt, konnte er sich auch nicht erklären.

Er und ein Freund waren nach dem Tanzstunden-Abschlussball fröhlich herumalbernd auf dem Weg zur U-Bahn-Station gewesen. Es war schon spät und sie fürchteten, die letzte Bahn zu verpassen, so dass sie die Abkürzung durch den Park nahmen.
Unvermittelt trat eine massige Gestalt hinter einem Baumstamm hervor und versperrte ihnen den Weg. Beide erschraken heftig und drängten sich schutzsuchend aneinander.
"Na, was haben wir denn da Hübsches? Was macht ihr zwei denn so ganz allein mitten in der Nacht im dunklen Wald? Habt ihr keine Angst vorm bösen Wolf?"
Genau in diesem Moment kam der Mond hinter den Wolken hervor und enthüllte ein grell geschminktes Gesicht und riesige Brüste, die aus einem viel zu engen Oberteil hervorquollen. Bevor er reagieren konnte, zog sie ihn zu sich heran und griff ihm derb zwischen die Beine. Starr vor Entsetzen ließ er es über sich ergehen. Aus unerfindlichen Gründen verlor sie plötzlich das Interesse an ihm und verschwand, einen schäbigen Fluch murmelnd, in der Dunkelheit. Alexander blieb einfach stehen. Erst als der Freund ihn heftig schüttelte, erwachte er aus seiner alptraumhaften Erstarrung.
Mit hölzernen Schritten, begleitet von einem peinlichen Schweigen, setzten sie ihren Weg zur U-Bahn-Station fort. In stiller Übereinkunft sprachen sie niemals darüber.

"Alex! Wo bist Du denn bloß mit Deinen Gedanken? Ich hab' Dich was gefragt!"
"Oh, Entschuldigung! Ich ... ich habe nicht zugehört, was ist?" stammelte Alexander verwirrt.
"Ist schon gut ..." antwortete der Vater, "war nicht so wichtig."
Kurze Zeit später verabschiedeten sich Tante Margarete und Onkel Hugo glücklicherweise. Wie immer luden sie Alexanders Eltern zu einem Gegenbesuch ein, wie immer lehnten die beiden ab. Nun, dachte sich Alexander, es ist ihr Leben, und verkrümelte sich aufatmend in sein Zimmer.

Nichts wie ins Bett! Nichts wie schlafen! Alexander war so unendlich müde. Er war schon fast hinübergeglitten in das Reich der Träume, als Marianna auftauchte und ihn in letzter Sekunde am Einschlafen hinderte. Er hatte den ganzen Abend über nicht an sie gedacht und nun kam die Erinnerung mit unbändiger Macht über ihn, gerade so, als wolle sie Versäumtes nachholen.
Einzigartige, unvergleichliche Marianna! Unwillkürlich fuhr er sich sacht mit den Fingerspitzen über den Mund. Marianna! Die mystische Kraft in ihren Augen hatte ihn unwiderstehlich in ihren Bann gezogen. Er war ihrem Zauber erlegen, ihr blindlings gefolgt und eingetaucht in ein Meer überschäumender Ekstase. ES war geschehen! Sie hatte ihn tief in seiner Seele berührt und sein Leben grundlegend verändert. Die Jugend war von ihm abgeblättert wie eine alte Haut, und er hatte die Schwelle zum Erwachsensein überschritten. Doch das Schicksal hatte kein Happy-End für ihn vorgesehen, denn Marianna liebte ihn nicht.
Er wollte nicht daran denken. Nicht jetzt! Er wollte nur noch schlafen. Doch umsonst! Seine Gedanken ließen sich nicht im Zaum halten und drehten sich unermüdlich im Kreis. Marianna! Marianna! Marianna! Ihr Gerede über Freundschaft und was nicht alles, hatte ihn zutiefst bestürzt. Er konnte und wollte nicht glauben, dass sie es wirklich so gemeint hatte. Es durfte einfach nicht wahr sein! Er konnte und wollte nicht glauben, dass sie mit ihm geschlafen hatte, ohne etwas für ihn zu empfinden. Doch allzuklar war die Erinnerung: Zufrieden wie eine satte Katze hatte sie sich zusammengerollt, nachdem sie sich bei ihm geholt hatte, was sie brauchte ... was sie ... (Alexander wurde ganz schlecht angesichts dieser Ungeheuerlichkeit) ... was sie von Vince nicht bekommen hatte. Es sollte bloß keiner auf den Gedanken kommen, er hätte es nicht gemerkt!
Treffsicher hatte er sich ein glühendes Messer mitten ins Herz gestoßen. Die Eifersucht explodierte in ihm mit einem fast hörbaren Knall und bohrte ihre giftgrünen Stacheln in jede Faser seines Körpers. Die grenzenlose Pein, die er dabei empfand, trieb ihm die Tränen in die Augen.
Wütend darüber, dass er so schwach gewesen und das Offensichtliche so erfolgreich verdrängt hatte, schlug er mit der Faust an die Wand. Es hätte niemals passieren dürfen! Niemals! Nichts weiter als ein Lückenbüßer war er gewesen. Sie hatte ihn doch nur benutzt. Es hatte überhaupt nichts mit ihm zu tun. Überhaupt nichts! Schuld an allem war Vince! Wenn er ihm nur niemals begegnet wäre! Wenn er nur Marianna niemals begegnet wäre. Alexander schwor sich inbrünstig, keinen von beiden jemals wiederzusehen.
Hätte er sich nur niemals mit ihr eingelassen. Nun war es zu spät. Marianna hatte sich in seinem Herzen eingebrannt. Niemals würde er vergessen können, was zwischen ihnen geschehen war. Niemals! Bedenkenlos hatte er sich Marianna überlassen, ihr alles offenbart und ihr alles geschenkt: seine Unschuld, seine Liebe, sein Leben ... Und was hatte er dafür bekommen? Nichts außer ein paar belanglosen Floskeln. Der Thron, den er in seinem gläubigen Herzen spontan und unbekümmert für die Geliebte errichtet hatte, stürzte mit gewaltigem Getöse zusammen. Er bestand nur noch aus pochendem Schmerz und bitterer Enttäuschung. Und doch sehnte er sich unbändig nach ihr, trotz der Demütigung verzieh er ihr. Es war sicher alles nur ein Irrtum! Es gab sicher einen Grund für ihr Verhalten! Fadenscheinige Hoffnung schlich sich heran und versuchte ihm einzureden, dass Marianna ihn schon bald um ein Wiedersehen bitten würde. Doch die Vernunft riet ihm eindringlich, nicht mehr daran zu denken und diese Frau einfach zu vergessen. "Ja!" sagte er laut zu sich selbst. "Ja! So einfach ist das, einfach vergessen!" Niemals! Niemals! Niemals! Aller Vernunft zum Trotz! Wie um sich selbst zu strafen, rief er sich das Bild vor Augen, das er in seiner naiven Begierde geboten haben musste und verzog schmerzlich das Gesicht. Fast widerstandslos war er ihr erlegen ... und sie hatte genau gewusst was sie tat. Mit geradezu teuflischer Sicherheit hatte sie sich seine Unerfahrenheit zunutze gemacht und routiniert mit ihm gespielt. Gespielt! Nichts weiter! Nur ein Spielzeug hatte sie gesucht, ein Spielzeug für die Nacht. Er fühlte sich ausgenutzt und beschmutzt. Zornig schlug er nochmals mit der Faust gegen die Wand.
Ein Wunder, dachte er in einem Anflug von unschlagbarem Sarkasmus, dass ich nicht in einem Müllcontainer gelandet bin. Dabei hätte ich alles für sie getan, einfach alles, was immer sie gewollt hätte.
Die so überschwänglich aufgeblühte Liebe verkroch sich eingeschüchtert und niederschmetternde Hoffnungslosigkeit überzog ihn mit Eiseskälte. Mit unglaublichem Geschick hatte er es geschafft, das Messer ganz tief in sein Herz hineinzubohren, ganz tief. Dumpfe Verzweiflung stieg in ihm hoch. Der Schmerz verbiss sich in sein Herz, erwürgte seine Seele und verwandelte seinen Kopf in einen bodenlosen Abgrund. Vergessen! Alles vergessen! Fort, nur fort, hin zu den Sternennebeln, hin zur Sammelstelle für gebrochene Herzen.
Verborgen im hintersten Winkel seines geschändeten Herzens, glomm jedoch unerschütterlich ein Rest des gewaltigen Feuers, das Marianna in ihm entzündet hatte. Es war bereit, bei der geringsten Gelegenheit hell und jubelnd aufzulodern.
Ausgebrannt und völlig erschöpft, das tränenfeuchte Kopfkissen fest ihm Arm, schlief er zusammengerollt ein.

So fand ihn seine Mutter kaum eine halbe Stunde später; sie hatte ihm wie immer eine Gute Nacht wünschen wollen. Sein Anblick und ihr unbeirrbarer mütterlicher Instinkt sagten ihr mehr, als jedes Wort es vermocht hätte: Ihr Junge war zutiefst unglücklich. Sie hatte es nur ihrer eigenen Ängste wegen nicht wahrhaben wollen. Er war nicht mehr derselbe als gestern noch. Etwas erschreckend Fremdes war an ihm. Mit dem besorgten, und daher ganz besonders hellsichtigen Mutterblick erkannte sie, was los war: Liebeskummer! Diese Erkenntnis versetzte ihr einen tiefen Stich. Deswegen hatte er also so verstört ausgesehen, als er nach Hause gekommen war. Es war nicht Haschisch, nicht Alkohol, nicht fehlender Schlaf: es war ein Mädchen! Sie nahm sich fest vor, ihm keine Vorwürfe mehr zu machen, sondern ihn mit einem schönen Frühstück zu verwöhnen. Alexander würde mit der Zeit feststellen, dass alles nicht so schlimm war, solange er auf eine verständnisvolle Mutter zählen konnte. Sie würde schon dafür sorgen, dass er dieses Mädchen wieder vergaß.
Der Gedanke, ihn früher oder später an eine Frau zu verlieren, tat weh. Wenn es nicht diese war, dann eine andere. Sie schluckte. Bis dahin, so beruhigte sie sich, war noch viel Zeit, er war ja noch so jung. Leise ging sie aus dem Zimmer, nicht ohne ihn vorher fürsorglich zugedeckt und ihm einen zarten Kuss auf die Stirn gehaucht zu haben.

weiter

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