Wenig war geblieben, dachte Atamera, von der einstigen Pracht. Es bedurfte es einiger Vorstellungskraft, in den von Gras und Gebüsch überwachsenen Ruinen die Halle der Göttin zu erkennen. Sie senkte die Arme, das Bild verblasste, ebenso wie das Tor.
Dieses Tor, wie sie schnell herausfand, zeigte ihr viele Orte, was einzigartig war, denn jedem Parabenn war genau ein einziger Ort zugeordnet. Manches wiederholte sich, so wie das Ruinenfeld, meist sah sie in die Vergangenheit, das erkannte sie, einiges mochte die Zukunft sein, das erschreckte sie, und manches so unbegreiflich, dass es nie geschehen konnte: Feuerregen, der vom Himmel fiel und Berge, die Feuer spuckten, Häuser, eines neben dem andern, so hoch, dass sie nach allem Wissen der Architektur hätten unverzüglich umfallen müssen. Die Halle der Göttin, wenn sie erschien, war immer unversehrt, so als hätte es nie ein Erdbeben gegeben. Was sich jedoch nicht änderte, war der Ort, es war immer derselbe, gut zu erkennen an der unverwechselbaren Gipfelkette des Hydral. Es war immer dieselbe Stelle direkt hinter der Mauer, wo sich bis zum letzten Winter der Park der Kontemplation befunden hatte. Jetzt stand an dieser Stelle die Halle der Krieger, deren Kampf- und Schmerzensschreie hereinhallten, wann immer eines der schmalen Fenster geöffnet wurde. Kein Laut jedoch war zu hören, wenn sie durch das Tor hinaussah. Es führte eine Treppe hinab, die so unterschiedlich war wie die Szenarien, die sich dort draußen abspielten, doch sie hatte immer genau 17 Stufen. Sie war sich nicht sicher, ob ein Weg zurückführte, sollte sie einmal die Treppe hinuntersteigen.